Seit Scheinwerfer an Autos montiert sind, besteht das Problem darin, tagsüber geeignete Sicht vor dem Auto zu schaffen und dabei die entgegenkommenden Fahrer nicht zu blenden. Die Scheinwerfer haben sich in den letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt. Doch welche Unternehmen haben die Entwicklung der Scheinwerfertechnologie von Anfang an maßgeblich beeinflusst und welche Unternehmen stehen derzeit an der Spitze der Entwicklung?
Magneti Marelli
Von den Anfängen der industriellen Herstellung von Fahrzeugbeleuchtung in Brotterode bis heute sind sieben Jahrzehnte vergangen. Der Standort hat sich in dieser Zeit zu einem der führenden Hersteller von Hightech-Frontscheinwerfern für PKW entwickelt und bestimmt das Weltmarktniveau in Design und Technik mit. Die Scheinwerfer Herstellung von Magneti Marelli geht auf die Jahre 1947/48 und das Unternehmen Fahrzeugelektrik Ruhla zurück. 50 Jahre später übernahm Bosch den Standort. Kurz danach mit dem Fiesta Modell von Ford erhielt die Firma ihr erstes Erstausrüstung Projekt in Großserienfertigung. 1997 wurde die Produktion von Kunststoffscheiben eingeführt und die Ära der Glashaube abgelöst. Zwei Jahre später hielten das Klarscheiben-Design Einzug sowie die Xenon-Licht Herstellung. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eines anderen Unternehmens sind eng mit Magneti Marelli verbunden.
AL - Automotive Lighting
Das Unternehmen wurde 1999 als Joint Venture von Magneti Marelli und der K2 Lichttechnik von Bosch gegründet. Damit wurde das Know-how von zwei Unternehmen mit langjährigen Erfahrungen in der Lichttechnik vereint. Die Geschichte von Magneti Marelli reicht durch die Akquisition von Carello bis ins 19. Jahrhundert zurück. 2003 wurde Automotive Lighting eine 100 prozentige Tochtergesellschaft von Magneti Marelli. Im Mai 2019 vereinigten sich Magneti Marelli und der japanische Automobilzulieferer Calsonic Kansei zu MARELLI, einem der weltweit größten Zulieferunternehmen der Automobilindustrie.
Automotive Lighting (AL) ist ein deutsches Automobilzulieferunternehmen mit Sitz in Reutlingen und hat sein Kerngeschäft in der Entwicklung und Produktion von Fahrzeug-Scheinwerfern und -rückleuchten. In welchen Autos finden wir die Scheinwerfer dieser Marke? 2014 erfolgte die Einführung des Laser-Fernlichts im Scheinwerfer des Audi R8. Vier Jahre später wurde der erste Scheinwerfer mit DMD-Mikrospiegel Technologie in einer limitierten Mercedes-Maybach-Modell auf den Markt gebracht. Durch die Zusammenarbeit mit Audi, wurde in dem Audi e-tron Sportback der erste Scheinwerfer eines Serienfahrzeugs mit Mikrospiegel Technologie ausgerüstet.
Valeo
Scheinwerfer Hersteller Valeo gehört zu den wichtigsten Herstellern von Ersatz-Scheinwerfern. Markenübergreifend bietet das Unternehmen sowohl Scheinwerfer in klassischer Halogen Ausführung als auch Modelle mit Xenon- und LED-Beleuchtung. Neben Hauptscheinwerfern sind im Sortiment von Valeo unter anderem Blinker sowie Rückleuchten und Zusatzscheinwerfer wie zum Beispiel Tagfahrleuchten und Nebelscheinwerfer erhältlich. Seit wir Autos benutzen Halogenlampen sind die am meisten verwendeten Lichtquellen für Scheinwerfer und werden in über 80 Prozent der Fahrzeuge verwendet. Die Halogen Technologie wurde in den 1950er-Jahren erstmals von Cibié, einer Marke von Valeo, entwickelt und hat sich seitdem ständig weiterentwickelt. Valeo hat das adaptive Fernlicht, die englische Übersetzung: Adaptive Driving Beam, entwickelt. Wie funktioniert es? Die Scheinwerfer bleiben im Fernlicht Stellung, so wird jedoch bei Annäherung eines entgegenkommenden Fahrzeugs zunehmend der Lichtstrahl gesenkt, um Blendeffekte zu vermeiden. Diese Funktion reagiert auch auf die Rückleuchten vorausfahrender Fahrzeuge auf derselben Fahrspur. Eine weitere Innovation von Valeo umfasst eine Kamera und Positionssensoren, die die Straßenneigung erfassen und die Lichtstrahlhöhe entsprechend anpassen.
Hella
Scheinwerfer Hersteller Hella ist wohl eines der bekanntesten Unternehmen im Bereich Autoscheinwerfer. Das Familienunternehmen wurde bereits 1899 gegründet und gehört heute zu den 40 größten Zulieferern in der Automobilindustrie. Das Unternehmen hat 2018 einen Umsatz von rund 6,8 Milliarden Euro verbucht. Hella spezialisiert sich auf die drei Kernsegmente: Autoteile, Nachrüstmarkt und spezielle Anwendungen. Es ist ein riesiges, internationales Unternehmen, wo nur in Deutschland 10.000 Mitarbeiter tätig sind. Global beschäftigt der Zulieferer ungefähr 40.000 Mitarbeiter. Weil das Unternehmen eine lange Geschichte hat, werden zahlreiche Fahrzeuge daher vom Werk aus mit Hella-Scheinwerfern ausgerüstet. Das Produktportfolio umfasst neben klassischen Halogen-Scheinwerfern auch Xenon-Systeme sowie bereits seit einigen Jahren die zukunftsweisende LED-Technik. Hella-Scheinwerfer zeichnen sich durch ihre erstklassige Qualität aus und begeistern durch technische Innovationen, wie etwa die automatische Anpassung der Beleuchtung an die jeweilige Verkehrssituation durch eine Zusammenarbeit in dem Fahrzeug integrierten Kameras.
OSRAM
Die Geschichte von OSRAM ist geprägt von wegweisenden Innovationen und Spitzentechnologien, die das Leben der Menschen zum Besseren verändert haben. Scheinwerfer Hersteller OSRAM hatte sich jahrzehntelang ausschließlich auf die Produktion von Lampen für Autoscheinwerfer spezialisiert. Doch seit einiger Zeit mischt der bekannte Lampenhersteller auch bei den Scheinwerfern selbst kräftig mit. Die von OSRAM hergestellten LED-Scheinwerfer für bestimmte Modelle verschiedener Hersteller sind eindeutig dem Premium-Segment zuzuordnen und bieten eine Qualität und technische Ausstattung, die kaum zu übertreffen ist. Vor drei Jahren kaufte ams die Osram Licht AG. Gemeinsam mit ams und OSRAM haben sie über 110 Jahre Technologieführerschaft in den Bereichen Licht und Sensorik zusammen. Das Unternehmen hat rund 22.000 Beschäftigte weltweit. Mit Hauptsitz in Premstätten in Österreich und einem Co-Hauptsitz in München verzeichnete die Firma ams OSRAM Gruppe letztes Jahr einen Gesamtumsatz von EUR 4.819 Mio.
Bosch
Die absolute Nummer eins unter den Automobilzulieferern ist Bosch. Das Kerngeschäft des Stuttgarter Konzerns bildet der Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik. Hergestellt werden in diesem Bereich Komponenten wie Sicherheitssysteme, Elektroantriebe, Einspritzsysteme und Beleuchtung. Seit mehr als 130 Jahren verbinden sich mit dem Namen Bosch zukunftsweisende Technik und bahnbrechende Erfindungen, die Geschichte geschrieben haben. Wie es zu dieser unglaublichen Erfolgsgeschichte kam? Bis in die frühen 1910er Jahre produzierte Bosch fast ausschließlich Zündsysteme. Damals änderte sich der Automarkt. Aus Luxus Gefährten und Sportwagen wurden Gebrauchsgegenstände, die eine alltagstaugliche Ausrüstung erforderten. 1913 wurde die elektrische Beleuchtung, das sogenannte Bosch-Licht, serienreif. Das Angebot eines kompletten Lichtsystems mit Scheinwerfern, Lichtmaschine, Batterie und Reglerschalter bahnte Bosch den Weg zum universellen Automobilzulieferer und legte die Basis für heutige Bordnetze. Danach das Unternehmen entwickelte sich zum weltweit führenden Hersteller von Fahrzeugbeleuchtung und brachte zahlreiche Neuerungen auf den Markt: zum Beispiel das Abblendlicht, das die Straße gut ausgeleuchtete ohne den Gegenverkehr zu blenden, die Einbauscheinwerfer, die optisch perfekt und aerodynamisch günstig in die Wagenfront integriert waren. Außerdem das asymmetrische Licht, das die eigene Fahrbahn stärker beleuchtete als die Gegenfahrbahn und dadurch den Gegenverkehr noch weniger blendete. Halogenscheinwerfer mit einer 50 Prozent höheren Helligkeit usw. 1999 brachte Bosch seinen Geschäftsbereich Lichttechnik in die Automotive Lighting GmbH ein, ein Joint Venture mit der italienischen Magneti Marelli, und zog sich bis 2003 ganz aus diesem Gemeinschaftsunternehmen zurück.
Comentários