Die schwedische Saab Automobile AB wurde der Legende nach 1947 von der Saab Aircraft Factory auf Initiative einiger abenteuerlustiger Luftfahrtingenieure gegründet. Die Produktion des ersten Serienmodells, des Saab 92, begann im Jahr 1949. Die Marke war schon immer für ihre ausgefallenen Lösungen und sicherheitsorientierten Entwicklungen bekannt, leider brachten die ständigen Eigentümerwechsel dem Unternehmen keinen Nutzen und die von Flugzeugen inspirierte Marke ging nach der Krise von 2008 bankrott.
Warum waren 1950 alle 92 Saabs dunkelgrün?
Im Jahr 1950 stellten sie 1246 Saab 92 her, alle im gleichen Grünton. Es war wichtiger, die Produktion anzukurbeln und Engpässe in der Lackiererei zu beseitigen, als den Käufern eine Farbpalette anzubieten. Die Flugzeugfabrik hatte zu große Vorräte an grüner Farbe für ihre Flugzeuge gehabt. Die bescheidene Leistung brachte das kleine Auto auf knapp 100 km/h. Dieser Saab war ein sparsamer Kleinwagen, sein 764-cm³-Zweizylinder-Zweitaktmotor leistete 25 PS. Es gab nur drei Gänge und das Erreichen von 100 km/h dauerte fast eine halbe Minute. Es spielte kaum eine Rolle, an Kunden mangelte es im Jahr 1950 nicht.
Die runden Scheinwerfer waren perfekt in die stromlinienförmige Karosserie integriert
Für das erste Serienmodell von Saab haben die Ingenieure ihr gesamtes Wissen aus dem Flugzeugbau in das Auto gesteckt. Bei der Konstruktion des 92 nutzten die Schweden ihre Flugzeugbau Erfahrung und so entstand die extrem stromlinienförmige Karosserie. Der Luftwiderstandsbeiwert von 0,30 wurde durch Details wie die einteilige Karosserie aus gepresstem Stahl, die in die Linienführung geglätteten Scheinwerfer oder die an ein Flugzeugcockpit erinnernde Dachlinie erreicht.
Welcher Motor befand sich unter den Scheinwerfern?
Saab entschied sich für einen Motor, der kostengünstig und einfach herzustellen war. Es handelte sich um einen parallelen Zweizylinder-2-Takt-Motor und 764 cm³ und Schnürle-Umkehrspülung, der, wie schon erwähnt, 24 PS bei 3.800 U/min leistete. Die Umkehrspülung ist eine Methode des Ladungswechsels im Zylinder eines Zweitaktmotors. Dabei steuert der Kolben die Ein- und Auslassöffnungen für den Ladungswechsel Vorgang. Er war schmal genug, um mit einem Aluminium Deck und abgeflachten Kolben vorne angebracht zu werden. Es hatte drei Hauptrollenlager, eine aufgebaute Kurbelwelle mit einem Paar Kurbelzapfen im Winkel von 180 Grad und drei Hauptlagerzapfen, die in Scheiben Kurbelwangen eingepresst waren. Nur die Pleuellager waren glatt, keine Kugel- oder Rollenlager. Eine Verlängerung der Kurbelwelle trug den Nocken für die Doppelspulenzündung, und die Schmierung erfolgte durch 4 Prozent Ölzusatz zum Benzin.
Welchen Scheinwerfer hatte der Saab 92?
Das Modell 92 verfügte über eine 1924 eingeführte Doppelfaden- oder Bilux-Lichtquelle, die zwei Funktionen gleichzeitig bot und in der Lage war, Fernlicht und Abblendlicht in einem Scheinwerfer zu realisieren. Saab 92 verfügte wie andere Autos dieser Zeit über Scheinwerfer mit einem Parabol Reflexionssystem. Diese Lampen galten schon damals als echte Klassiker, da diese Technologie am frühesten zum Einsatz kam. Die ersten Scheinwerfer dieser Art erschienen schon recht früh, im Jahr 1915. Die Form des Reflektorspiegels ist parabolisch. Sie waren aus Stahl gefertigt. Auf die Oberfläche des Reflektors wurde eine reflektierende Schicht bedampft. Damit das Abblendlicht jedoch den Vorschriften entsprach, musste das gebündelte Parallellicht an die richtige Stelle gelenkt werden. Diese Aufgabe wurde mit hilfe optischer Linsenstrukturen gelöst, die auf der Oberfläche der Glasabdeckung der Scheinwerfer gebildet wurden. Die gerippte Oberfläche der Glasabdeckung der Halogenscheinwerfer hatte zwei optische Designs mit unterschiedlichen Funktionen. Im oberen und unteren Teil des Scheinwerfers streute eine Linsenrippe mit vertikaler Oberfläche das auf sie einfallende Licht seitlich, also horizontal, während eine Prismenstruktur auf der Höhe der optischen Achse das Licht in vertikaler Richtung auf der Straßenoberfläche bündeln konnte .
Was man über die Bilux-Lichtquelle wissen sollten
Die Entwicklung der Lampe, die für den abwechselnden Einsatz von Abblend- und Fernlicht sorgte, bereitete den Ingenieuren zunächst große Kopfschmerzen, denn die Umschaltung musste schnell und präzise erfolgen, außerdem war eine einfache Handhabung ein wichtiges Kriterium, da die Aufmerksamkeit des Fahrers durfte nicht von der Straße abgelenkt werden. Daher war es bereits 1927 möglich, mit Hilfe eines Fußschalters sehr schnell und bequem zwischen den beiden Lichtverteilung Arten zu wechseln. Diese Lösung wurde bis Anfang der 90er-Jahre in bestimmten Modellen eingesetzt, dennoch setzten sich handbetätigte Schalter durch.