Der Opel Speedster basiert auf der Lotus Elise, werksintern hatte er auch die Bezeichnung Lotus Type 116. Wie ist es möglich? Lotus brauchte Geld, um seine Modelle für das Modelljahr 2000 auf den europäischen Crash Sicherheitsstandard zu bringen. Hier ging es in erster Linie um die Roadster: Lotus Elise. Deshalb einigten sich Lotus und General Motors im Oktober 1999 darauf, dass der Opel Speedster auf dem Chassis der neuen Elise basieren wird. Das ist aber nicht alles, der Unterschied zwischen der Elise und dem Speedster bestand darin, dass Speedster einen GM-Motor und ein anderes Design haben und ABS und ein Airbag-Lenkrad serienmäßig waren. Dieser Roadster erhielt den 2,2-Liter-Ecotec-Motor mit 147 PS vom Opel Astra. Der Motor hatte also keinen sportlichen Charakter und sein Sound ähnelte dem eines klassischen Astra. Auf der Autobahn reicht das aus, um ein angenehmes Reisetempo beizubehalten, aber auf kurvigen Bergstraßen und Rennstrecken fühlt sich der Speedster aber auch trotz des schwachen Motors sehr wohl. Das erste Speedster-Konzeptauto wurde auf dem Genfer Autosalon 1999 vorgestellt und die Produktion begann im März 2001.
Die nicht tragende Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff, das Chassis, besteht aus Aluminium, die nur 72 kg wog. Das gesamte Auto war insgesamt 875 kg und war damit etwa 100 kg leichter als der ähnlich große Toyota MR2. Im Laufe der Jahre bestand Bedarf an einer leistungsstärkeren Version, weshalb Opel einen stärkeren Motor in die Karosserie einbaute. Opel präsentierte daher die neue Zweiliter-Turbo Version des Ecotec, die 200 PS und 149 kW leistete, aber mit 930 kg etwas mehr wog. Dieser Speedster konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h erreichen und in 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Insgesamt wollte das GM-Management 10.000 Exemplare dieses Opel verkaufen, am Ende wurden 7.200 Speedster verkauft. Die Produktion endete am 22. Juli 2005 nach fünf Jahren ohne direkten Nachfolger.
Warum ist es notwendig, die Scheinwerfer in Kleinserien zu produzieren?
In der Automobilindustrie spricht man von Kleinserienfahrzeugen, wenn weniger als 10.000 Fahrzeuge eines Typs produziert werden, diese Zahlen liegen jedoch meist deutlich darunter. In diesem Fall bauen Automobilhersteller ein Fahrzeug aus vorhandenen Bausteinen zu einem maßgeschneiderten Auto zusammen. An einem Punkt sind die Wünsche jedoch so individuell, dass es aufgrund der Einzigartigkeit in den ursprünglichen Produktionsprozessen unmöglich wird, ein solches Fahrzeug in die bestehenden Produktionsprozesse zu integrieren, da die Erstellung spezieller Prozesse einen enormen Aufwand und sehr hohe Kosten erfordern würde. Daher müssen die Einzelteile für diese Modelle fast immer speziell entwickelt und gefertigt werden. Dies ist jedoch ein sehr kostspieliger Prozess. Bei Scheinwerfern ist das nicht anders.Bei einem Koenigsegg oder einem Rimac zahlen die Kunden beispielsweise dafür. Doch beim Speedster musste Opel zu einer anderen Taktik greifen.
Warum war bei der Planung der Scheinwerfer des Opel Speedster eine einzigartige Lösung erforderlich?
Schaut man sich die Prozesse an, die bei der Serienproduktion eines Fahrzeugs ablaufen, wird schnell klar, dass die Bedienung dieses eingespielten Prozesses einen hohen Aufwand erfordert. Neben der Planung der Produktionsabläufe, dem Aufbau der notwendigen Produktionsanlagen und der Montage der einzelnen Fahrzeugteile erfolgt alles nach einem detaillierten Plan und streng definierten Taktzeiten, für die die Teile exakt zum vorgegebenen Zeitpunkt verfügbar sein müssen. Abhängig von der Größe der Produktionsanlage werden in der Regel 2.000-3.500 Fahrzeuge an einem Tag produziert. In einer Automanufaktur hingegen werden viel weniger Fahrzeuge hergestellt. Aber das ist nur eine Seite der Medaille. Das andere ist, dass die riesigen Entwicklungsgelder nur dann zurückfließen werden, wenn das Auto zu einem sehr hohen Preis verkauft wird. Im Fall des Speedster konnten wir darüber nicht reden. Deshalb baute Opel die Frontscheinwerfer und die Rückleuchten des Speedster aus Ersatzteilen der GM-Lager.
Wie hat Opel das Speedster-Scheinwerferdesign gelöst?
Wir können festlegen, dass Opel dieses Problem sehr einfach gelöst hat. Opel nahm die vorhandenen Ersatzteile und fertigte dafür ein neues Frontscheinwerfergehäuse. Darin wurde die Halogenlampe platziert, daneben die Xenon-Scheinwerfer und darüber der runde Blinker. Der gesamte Leuchtenkörper ist von einem Kunststoffhaube abgedeckt worden, die sich formal und aerodynamisch gut an die von den Designern erträumte Form angepasst hat. Tatsächlich sind diese Komponenten im Scheinwerfer des Speedster von Teilen des Astra abgeleitet, nur in einer anderen Anordnung. Beim Rückleuchten war die Taktik eine andere. Dort haben sie eine neue Rückleuchte geschaffen und 4 runde Lampen eingebaut. In den sechziger und siebziger Jahren war es in Mode, diese runden Lichtsignaturen zu verwenden, aber in dieser Form sehen sie nicht schlecht aus, aber wirken auch nicht wirklich modern. Diese Rücklichter wurden immerhin mit Halogen-Glühlampen beleuchtet.