In unserem vorherigen Artikel haben wir die Geschichte der Entwicklung von Scheinwerfern dargestellt. Nun möchten wir Ihnen die Typen der Oldtimer-Scheinwerfer nacheinander vorstellen.
In den ersten Jahren des Automobils sorgten aus dem Kutschenbau übernommene und mit Kerzen bestückte Laternen dafür, dass das Gefährt im Dunkeln erkannt wurde. Von einem wirklichen Scheinwerfer, der bei Nachtfahrt für bessere Sicht sorgte, konnte noch keine Rede sein.
Karbidlampen
Damals wurden die Scheinwerfer entweder mit Acetylen- oder mit Öllampen betrieben. Acetylen war die praktischere Variante, weil es widerstandsfähiger gegen Wind und Regen war. 1892 erfand Thomas Willson eine Methode zur wirtschaftlichen Produktion von Calciumcarbid, aus dem Ethin, Trivialname: Acetylen gewonnen werden konnte. Acetylenlampen waren bis 1905 in Verwendung. Diese Lampe besteht aus zwei übereinander angeordneten Behältern: einem Spiegel ähnliches Gehäuse und einem daran befestigten Zylinder, der den Brennstoff enthielt. Was für einen Brennstoff? Sie produziert durch das allmähliche und kontinuierliche Zusammenfügen von Wasser und Calciumcarbid ein brennbares Gas, dessen Flamme von einem Hohlspiegel aus Metall fokussiert wird. Der Lichtstrahl von diesen Lampen war nicht wirklich fokussiert und strahlte gleichmäßig nach vorne ab. Für Autos war sie nicht ideal, da die Strahlen im Nachthimmel verloren gingen. Diese Lampen waren immer noch nicht wirklich Scheinwerfer.
Elektrische Scheinwerfer
In den frühen 1900er Jahren begannen Autohersteller mit der Entwicklung elektrischer Scheinwerfer, obwohl es etwa ein Jahrzehnt dauerte, bis sie zum Industriestandard wurden. Warum? Weil es damals schwierig war, einen Generator zu entwickeln, der klein genug war, um in das Auto zu passen, dennoch genug Strom zu erzeugen, um die Glühbirne zum Leuchten zu bringen.
The Peerless Motor Car Company war der erste Fahrzeughersteller, der 1904 elektrische Scheinwerfer in seinem Sortiment einführte, und vier Jahre später bot Pockley Automobile Electric Lighting einen kompletten Satz elektrischer Scheinwerfer an, darunter Scheinwerfer, Rücklichter und Standlichter, die von einer 8-Volt-Batterie betrieben wurden.
Die Bilux-Glühlampe
Als im Jahre 1924 die Bilux-Lampe erfunden wurde, war das ein weiterer, sehr wichtiger Meilenstein: Ein und dieselbe Lampe produzierte per Schalterdruck Abblendlicht oder Fernlicht! Eine ähnliche Konstruktion wurde 1925 von Guide Lamp unter der Bezeichnung Duplo eingeführt.
Abgedichtete Scheinwerfer
Abgedichtete Scheinwerfer wurden 1939 eingeführt und waren ab 1940 in den USA für alle Autos vorgeschrieben. Ein versiegelter Scheinwerfer verwendet einen parabolischen Reflektor, einen Glühfaden und eine Linse, die miteinander versiegelt sind. Dies ermöglichte eine gezieltere, hellere Lichtquelle für Autos. Der Nachteil war, dass sie angesichts des hohen Stromverbrauchs nur wenig Licht lieferten und der kochende Glühfaden dunkle Rückstände auf dem Glas hinterlassen konnte. 1957 änderte sich das Gesetz und erlaubte kleinere runde Scheinwerfer mit 5,75 Zoll Durchmesser, zwei pro Fahrzeugseite, und 1974 wurden auch rechteckige Scheinwerfer zugelassen.
Halogen-Scheinwerfer
Im Jahr 1962 wurden in Europa die ersten Fahrzeug montierten Halogenlampen hergestellt. Halogenlampe gehören heute noch in vielen Oldtimer-Autos zur Standardausrüstung. Der Vorteil der Halogenlampe ist, dass sie dank der Hochdruck-Gasfüllung sehr viel robuster als ihre Vorgängerin ist. Die Halogenlampe schaffte die 60er Jahre stolze 1550 Lumen. Diese sorgten für noch hellere Scheinwerfer, da das Halogengas mit dem Wolfram reagiert. Dies ermöglichte eine hohe Sichtbarkeit, insbesondere bei Fernlicht. Diese Scheinwerfer haben eine viel längere Lebensdauer als ähnliche Glühfäden oder Glühlampen. Die H1-Lampe war die erste Scheinwerfer-Lichtquelle, die für Kraftfahrzeuge zugelassen wurde. Sie wurde 1962 von einem Konsortium europäischer Hersteller von Glühlampen und Scheinwerfern eingeführt. Diese Lampen haben einen einzelnen Glühfaden, der bei 12 V 55 W verbraucht.
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